Samstag, 1. August 2009

Singapura

Wir sind erst wenige Tage in der Stadt und fuehlen uns schon fast so vertraut wie zu Hause.
Wahrscheinlich liegt das weniger an uns als vielmehr an der Stadt selbst.
Nach unserem Aufenthalt in Indien habe ich mir Singapur viel chaotischer, schmutziger, lauter und aggressiver vorgestellt als wir es hier jetzt erleben.
Die U-Bahnen (genannt MRT) sind vorbildlich sauber und exzellent ausgeschildert. Die Menschen hier sind Touristen und Auslaender gewoehnt, sprechen ausserdem fast alle Englisch und helfen so gut sie koennen bei jeder Frage weiter.
Bettler gibt es kaum, trotz enormen Strassenverkehrs haelt sich die Luftverschmutzung in Grenzen und es liegt sehr wenig Abfall in den Strassen.( Was aber an den hohen Strafen zu liegen scheint.)
Achja, die Strafen: man kann es in der U-Bahn und auf der Strasse lesen: Rauchen in geschlossenen Gebaeuden: 500EUR Strafe, Abfall rumschmeissen: 500EUR Strafe und das mifuehren von Rauschgiften ( z.B. 20g Heroin): Todesstrafe(!).
Das ist drakonisch aber auch wirksam.

Vielleicht gewoehnt man sich auch so schnell an die Stadt weil es so viele westliche Geschaefte gibt. Mc Donalds und Burger King sind ja nix besonderes. Trifft man aber auf The Body Shop, Svarovski und das obligatorische Starbucks Cafe so ist man im Westen angekommen. (oder die Stadt?)
Wie Anja schon geschrieben hat: die Dichte an Shopping Malls ist absolut bemerkenswert.
Diese Malls sind von Groesse und Architektur ueberwaeltigend und man kann sich nicht vorstellen, dass diese Mengen an Shops ueberhaupt benoetigt werden. (Die Massen, die sich durch die Gaenge schieben scheinen diesen Gedanken zu verdraengen.)
In diesen Malls herrscht eisige Kaelte und innerhalb kurzer Zeit freut man sich endlich wieder in die Waerme zu kommen.
Hochhaeuser schiessen wie die Pilze aus dem Boden. Sie sind so hoch, dass man fast nach hinten umfaellt wenn man von unten nach ganz oben schaut.
Die Stadt saugt Arbeiter aus allen Nachbarlaendern( vor allem Indien) auf, die (fuer niedrigen Lohn) den Luxus aufbauen.
Singapur war schon immer eine Handelsstadt, das Tor zum Westen, und Kopf an Kopf mit anderen nahen Grossstaedten wie Kuala Lumpur und Hongkong.
In Zeiten globaler Wirtschaftsprobleme herrscht hier in der Stadt ein trotziges: "Krise? Welche Krise?"
(Wie mir gestern abend erzaehlt wurde hat die Stadt 800Millionen Dollar zur Verfuegung gestellt um all die gigantomanischen Hochhausprojekte zu realisieren.)

Trotz all dem ist es natuerlich sehr beeindruckend wenn man diese Architektur aus der Zwergenperspektive erkundet. Heimische Bauprojekte und Probleme werden bei diesen Dimensionen ganz klein und unbedeutend.

Heute Abend werden wir die letzte Nacht in Singapur sein um morgen mit dem Bus nach Melaka in Malaysia zu fahren. Diese alte Handelsstadt war frueher ein grosser Konkurrent von Singapur.
Hollaender und Portugiesen stritten um ihren Einfluss und irgendwann ging den Konkurrenten Melaka im Vergleich mit Singapur die Luft aus.
Jetzt ist die Innenstadt Weltkulturerbe und wir freuen uns schon darauf sie ab morgen zu erkunden.

Viele Gruesse!

Anja+ Lars

P.S. Fotos lassen sich immer noch nicht hochladen, das wird aber bald nachgeholt.

1 Kommentar:

  1. Sehr interessant geschrieben :)

    Ich musste heut gleich nochmal schauen wie eure Route war, da in Ko Samui ein Flugzeug abgestürzt ist und da deutsche mit an Board waren, aber zum Glück macht ihr ne andere Route :)

    Viel Spass euch noch .... ich hoffe das man ein paar Bilder sehen kann :)

    Gruss René

    AntwortenLöschen