Samstag, 22. August 2009

Diamanten und Affen

Langsam aber sicher komen wir immer weiter nach Norden, Bangkok entgegen. Wenn wir dieses Ziel erreichen bedeutet es, dass wir dann seit vier Wochen unterwegs sind. Doch bevor wir uns auf die Metropole einlassen besuchen wir einige kleinere Staedte, die auf der Route in die Hauptstadt liegen.

Hua Hin und Phetchaburi haben wir nun schon einen Besuch abgestattet und sind heute nachmittag in Damnoen Sarduak eingetroffen. Hier gibt es noch "schwimmende Maerkte", wo auf den Kanealen von Boot zu Boot mit Fruechten, Fischen, Reis oder auch Huehnern gehandelt wird. Davon morgen mehr.

Koenig Rama der 6. hat Hua Hin zu seiner Sommerresidenz gewaehlt und so wurde aus dem unbedeutenden Fischerdoerfchen eine recht grosse Stadt am Golf von Thailand.
Waehrend der Zeit unseres Besuchs hielt sich auch der Koenig in der Stadt auf und die Thais, sowieso stolz auf ihre Monarchie, waren begeistert und laechelten noch mehr als sonst ueblich.
Thailand ist ein demokratisches Land mit einer konstitutionellen Monarchie in der Koenig Bhumibol Adulyadej seit 63Jahren inthronisiert ist und hochverehrt wird. Bilder vom Koenig und seiner Frau sind praechtig geschmueckt, abends hell erleuchtet, altargleich in jeden noch so unbedeutenden Dorf zu finden und selbst in den kleinsten Restaurants schaut der Monarch beim essen zu.
Selbst, farang (Westler), sollten 8Uhr und 18Uhr beim hissen und einholen der Flagge aufstehen oder wenigstens die Arbeit liegen lassen. Hohe Strafen stehen auf Verunglimpfung des Koenigs so soll 2003, laut Lonely Planet, in Bangkok ein Schwede inhaftiert worden sein, nachdem er die Bilder des Koenigs mit Graffiti besprueht hatte.

Neben dem Koenig scheinen auch einige Deutsche die Stadt liebgewonnen zu haben. Einige "Schlepper" die immer mit dem Menue lautstark vor Restaurants nach potentiellen Kunden fischen, beherrschten einige deutsche Worte.
Wir entdeckten deutsche Restaurants mit "Pickelsteiner Eintopf" und Weissbier aber auch die Schneider warben mit deutscher Schrift. Pauschaltouristen scheinen die Straende und lokale Frauen zu moegen. Zahlreich liefen die aelteren Herren eindeutig zweideutig Hand in Hand mit den "exotischen Frauen" durch die schmalen Gassen des Nachtmarkts.
Am zweiten Tag in der Koenigsstadt machten wir uns auf den Weg in den ausserhalb der Stadtgrenzen liegenden alten Sommerpalast des Koenigs. Die gepflegten Parkanlagen, die naehe zum Meer mit kuehler Brise und der luftige Holzpalast machten die brennende Sonne ertraeglich. Wir besichtigten die Koenigsgemaecher, liefen auf dunkelbraunen, frisch gebonerten Holzfussboden von Raum zu Raum und eine Folkoregruppe sorgte mit ihrer Musik fuer eine tolle Stimmung.

Phetchaburi dagegen war wie ein anderes Land. Hier verirren sich nur wenige Touristen (Grund: kein Strand) trotz der vielen Tempelanlagen.
Viele Mopeds gruessten uns, ein erstes Zeichen, dass es nicht so viele Weisse in der Stadt gibt. Auch die Dichte an Hotels oder Guest Haeusern war gering, sodass wir mit unseren schweren Rucksaecken im lokalen Internetcafe abstiegen um nach einer guten Unterkunft zu recherchieren.
Zu unseren Glueck kannte der Besitzer des Internetcafes ein gute, neu gebaute private Unterkunft. Fuer einen sehr fairen Preis zogen wir in ein schoenes Zimmer, mitten im Gruenen, gleich beim Fluss ein. (Hier waere ich am liebsten noch viel laenger geblieben. )

Phetchaburi lag in der Vergangenheit guenstig auf der Route der Haendler von China nach Sueden und umgekehrt, als auch noch Diamanten im Phetchaburi Fluss gefunden wurden prosperierte die Stadt um so mehr.
Die vielen aufwendig verzierten Tempel und alte Haeuser aus Teakholz zeugen vom vergangenen Reichtum.
Auf dem Hausberg befindet sich eine Kopie des Haupttempels in Bangkok und ist das erste Ziel der Touristen und Schulklassen.
Wir machten uns auf den Weg- im Kopf die Warnung aus einigen Blogs im Internet: "Passt auf die Affen auf!"
In der Tat haben die Affen auf dem Tempelberg die Oberhand. Frech klauen sie die Pepsiflaschen aus der Hand oder bewerfen die Touristen mit Abfall. Auch grosse Gruppen scheuen sie nicht und setzen sich ganz demonstrativ mitten auf dem Weg um dann zuzugreifen. Ohne Verluste oder Verletzungen konnten wir uns durchmanoevrieren-
wir verstehen jetzt warum die Affen in "Dschungelbuch" so schlecht wegkommen.

Viele liebe Gruesse aus Thailand!


Anja+Lars

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