Mittwoch, 19. August 2009

Dschungel

Bereits in unserem letzten Eintrag erwaehnten wir das kleine Staedtchen Phang Nga, wo es uns nach PP hinverschlagen hat, um uns den gleichnamigen Marine National Park anzusehen. Am Abend unserer Ankunft machten wir uns jedoch noch auf den Weg zu einem nahe gelegenen Tempel und der "Heaven and Hell Cave". Nachdem wir also recht orientierungslos und verschwitzt die sehr stark befahrene Hauptstrasse der Stadt entlangschlurften, fanden wir schliesslich nach zwei Kilometern den Abzweig zu besagtem Ort und nach weiteren nun sehr einsamen von Dschungel gesaumten 500m standen wir ploetzlich vor unglaublich vielen Tier-, Moench- und Menschstatuen. Die Voegel zwitscherten und die Grillen zirpten, in ihrer fuer die Tropen typischen Lautstaerke. Doch wo ist die Hoehle? In dieser Stille tauchte ploetzlich ein junger laechelnder Moench auf, der uns schweigend den Weg wies: in den Schlund eines riesigen Drachen aus Beton. Mutig machten wir uns also auf den Weg in den dunklen feuchten 2m hohen und 1m breiten Tunnel, der vor uns lag. Wie lang der wohl ist und wo wir jetzt hinkommen? Nach 10m schrak ich zusammen, als ploetzlich eine Fledermaus ueber mir losflog... und ist das dort nicht eine Vogelspinne dort oben vor der Lampe??? Rauuuuus... also rannte ich zurueck zu Lars, der ein paar Meter hinter mir war. Aber unser Entdeckerdrang war groesser als unsere Angst und so ging Lars voran. Die Vogelspinne war zum Glueck nur zusammengeknaeueltes Kabel und auch die zweite Fledermaus, die wir aufschreckten, machte uns keine Angst mehr. Nach ca. 40m sahen wir Licht und wir kamen an einem Felsen an von dem aus ein kleiner Weg hinab zu einem kleinen Fluss fuehrte, der aus einer Hoehle kam. Ueberall waren wieder Statuen und Altaere, aber kein einziger Mensch. Sollten wir in die Hoehle gehen? Ploetzlich in dieser Einsamkeit war wieder der Moench da, der wieder laechelnd und schweigend den Weg wies. Die Hoehle war eine relativ grosse Tropfsteinhoehle durch die der Fluss sich seinen Weg gebahnt hatte. Ueber den Fluss gingen mehrere schmale Bruecken immer von einer Seite der Hoehle zur anderen und wir folgten dem Weg bis zum Ende... hier waren wieder Statuen und beleuchtete Altaere aufgebaut - ein merkwuerdiger Ort. Aber irgendwie trotzdem schoen und friedlich. Das war also die Hoelle, auf unserem Rueckweg erkannten wir in den Figuren draussen am Fluss die gequaelten und gefoterten Menschen. Doch wo war der Himmel? Wieder am Eingang angekommen wartete schon der Moench auf uns und wies mit der Hand weiter in das Gelaende und auf den Wald. Wir folgten einem von lebensgrossen Buddastatuen gesaeumten Weg, gelangten an eine extrem steile Treppe, die man vor lauter Vegetation kaum erkannte und stiegen auf. Ob das sicher ist? Sind hier Schlangen? Nach noch einer Treppe und noch einer und noch einer erkannten wir schliesslich einen kleinen Tempel der direkt an den Fels gebaut war und uns nun eine grandiose Aussicht ueber das gesamte Tal und die ganzen umliegenden Kalksteinfelsen bot. Das war also der Himmel! Die Muehe hatte sich gelohnt!
Zwei Tage spaeter machten wir uns von Phang Nga aus auf den Weg in einen National Park im Landesinneren: Khao Sok. Hier wurden wir bei unserer Ankunft an der Landstrasse gleich von den Besitzern der Guest Houses belagert, die uns alle in ihre Unterkuenfte schleppen wollten. Wir entschieden uns schliesslich fuer eine recht serioes wirkende Frau mit Bungalows ab 200 Baht (4Euro), luden unsere Rucksaecke auf die Ladeflaeche ihres Pickups und fuhren los. Im Nung-House ankommen besichtigten wir sie Bungalows und entschieden uns fuer den fuer 200. Dach und Fussboden komplett aus Holz, Waenden aus Palmenblaettern, 1,20m ueber der Erde und mit Ventilator. Leider stellte sich heraus, dass in der Zwischenwand von Bad und Schlafzimmer Bienen wohnen, also durften wir umziehen. Leider war im naechsten im Bad eine Schlange. Also wurden wir "upgegraded" und zogen in einen aus Beton. Die Atmosphaere in Khao Sok war unbeschreiblich: unglaublich laute Zirkaden (so, als wuerde jemand mit der Flex loslegen), ueberall raschelt und zirpt und piept und brummt es. Ich dachte immer die Atmosphaere bei "Apocalypse Now" waere kunestlich erschaffen worden, aber genauso klang es dort! Neben diversen Schlangen ("Oh, Achtung, da ist ne Schlange...") haben wir noch viele Affen, wunderschoene Schmetterlinge, einen riesigen toten Skorpion, Ameisen in allen erdenklichen Groessen, exotische Suesswasserfische und vieles vieles mehr gesehen...
Bis bald, meine Zeit ist leider um...
Es gruessen Anja und Lars

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